Erlebnisbericht "Fliegenfischen auf Hecht - Rügen im Herbst 2016" Teil 1
Das Fliegenfischen auf Hecht zog immer mehr Fliegenfischer in seinen Bann. Entsprechend hoch war die Nachfrage nach unseren Reisen zum Hechtfischen in den Bodden auf Rügen auch in diesem Jahr. Gleich zu Beginn (Mitte Oktober) waren die Bedingungen optimal, und so konnten wir bei vorwiegend schwachen Winden eine sehr gute Zahl schöner Hechte erfolgreich mit unseren überwiegend noch kleinen bis mittleren Hechtfliegen überlisten. Viele der Hechte standen im flachen Wasser teilweise direkt vor dem Schilf. Solch Situation bot uns ein Fliegenfischen der Superlative mit spektakulären Anbissen und teils langen Fluchten Richtung tieferes Wasser! Weiter draußen galt es, die flachen Bänke und Buchten zu befischen. Der September war in diesem Jahr außergewöhnlich warm, was das herbstliche Absterben der Unterwasservegeation deutlich verzögerte. Dadurch war das herbstliche Wasser überwiegend sehr klar, weil der üppige Pflanzenteppich viele schlammige Schwebteile am Boden hielt. Wer seine Angelmethode auf solch Bedingungen nicht abzustimmen wußte, fischte zumeist sehr erfolgreich an vielen Hechten vorbei, weil diese die Unechtheit der Angelköder - in unserem Fall Fliegen - erkannten und verweigerten. Lange, dünne Vorfächer unter sanft gestreckten Würfen mit deutlichem Abstand zur "Striking Zone" und ein relativ hohes Einholtempo waren DAS Mittel zum Erfolg. Bei solch klarem Wasser zeigt sich schnell, wieviel Erfahrungen man im Fliegenfischen auf Hecht tatsächlich besitzt. Ein besonders spannendes Erlebnis war ein großer Hecht, der den kleinen Hecht, welcher soeben Michael seine Hechtfliege genommen hatte, packte und den Drill bis vor unsere Füße deutlich verschärfte.




































































































































Nachdem jener große Hecht seinen kleineren Artgenossen - sowie die immernoch im kleineren Hechtmaul hängende Fliege von Michael - kurz vor meinen Händen wieder los gelassen hatte, merkte ich mir sehr genau die Stelle des Anbisses. Zwei Tage später positionierte ich Stefan und  Raphael präzise an dieser Stelle. Tatsächlich konnte Stefan gleich nach wenigen Würfen jenen großen Hecht mit 108cm erfolgreich überlisten. Ich erkannte den Hecht anhand einer auffälligen Markierung sofort wieder. Ein herrlicher Fang und ein unvergeßlicher Moment! Neben weiteren stattlichen Hechten, welche Stefan und Raphael fingen, konnte ich selbst kurz vor Tagesende ebenfalls noch einen Hecht von 103cm überlisten. Sehr ungewöhnlich für das Hechtangeln auf Rügen war das vergleichsweise sehr ruhige Wetter mit Windgeschwindigkeiten um gerade einmal 1 bis 3 Beaufort. In den meisten Jahren lag das herbstliche Mittel bei 5 Beaufort. Entsprechend ahnte ich bereits, dass der Wind noch kommen sollte. Denn der statistische Mittelwert stimmte am Jahresende immer sehr genau überein! Oft werde ich gefragt, ob man zum Fliegenfischen auf Hecht in Punkto Fangerfolg nicht besser einen soliden Wind und somit welliges Wasser haben sollte? Grundsätzlich bedeuten Wellen viele Licht-Reflexionen an der Wasseroberfläche. Diese Reflexionen führen dazu, dass sich der Jäger der Beute besser annähern kann, ohne dass diese den Jäger sprich Hecht bereits aus großer Distanz kommen sieht und flüchtet! Dennoch kann man auch bei glatter Oberfläche sehr erfolgreich auf Hecht fischen. Doch dazu mehr in einem unserer nächsten Berichte.
Herzlich Euer
Bernd Ziesche



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