Erlebnisbericht "Sommerfischerei 2013: Meerforellen, Hechte & Meeräschen"
Nachdem wir den Frühling in diesem Jahr gewissermassen übersprungen hatten, stellte sich Anfang Juni der Sommer ein. Der Sommer bietet in Schleswig-Holstein (richtig, die gute Fischerei liegt manchmal durchaus nah) eine Reihe von Möglichkeiten für ein erfolgreiches und durchaus spannendes Fliegenfischen! Zusammen mit (noch) Youngster Flo ging es zum Meerforellenfischen an die Küste und zum Hechtfischen an einen grossen See.
Beim Meerforellenfischen sind es zu dieser Jahreszeit häufig die letzten Stunden des Tageslichtes, sowie die morgentlichen Stunden, welche eine gute Fangchance bieten. Flo und ich konnten die eine und andere schöne Meerforelle erfolgreich überlisten.
Die Hechte stehen zu dieser Jahreszeit zeitweise durchaus noch in den flachen Uferbereichen, was für uns Fliegenfischer gute Möglichkeiten zum Befischen dieser bietet.  Flo und ich entschieden uns für das Fischen vom Boot und  konzentrierten uns  auf  die Abbruchkanten, an denen es vom Flachwasser ins Tiefe runter geht.  Bereits nach kurzer Zeit konnte Flo seinen ersten Fliegenhecht aus jenem See erfolgreich zurücksetzen. Es folgten weitere  schöne Hechte.
Eine besonders spannende Jagd bieten die Meeräschen, welche sich von Juni bis in den September hinein insbesondere entlang der Ostseekste von Rügen bis nach Flensburg einstellen. Darüber, welche Wanderwege die Meeräschen heutzutage zurücklegen, gibt es reichlich Spekulationen und weit weniger konkrete Fakten. Ich persönlich glaube, dass die meisten Meeräschen eine lange Reise hinter sich haben, bevor sie unsere Küste pünktlich zum Sommeranfang aufuschen.













Da sich die Meeräschen vorwiegend von Plankton und verschiedenen Algen, sowie möglicherweise manchmal von kleinen Schnecken und Krebstierchen ernähren, sind sie für uns Fliegenfischer sehr schwierig zu fangen. Solch Nahrung können wir nur sehr begrenzt imitieren. Weiterhin verfügen die Meeräschen über einen ausgeprägten Geruchssinn und wissen diesen bei ihrer Nahrungssuche sehr gut einzusetzen.  Auch hier sind unsere Fliegen eher wenig erfolgversprechend ausgestattet, nämlich allenfalls von kontraproduktiven "chemischen Gerüchen" durchzogen. Dennoch gibt es eine Reihe Taktiken, mit Hilfe derer wir Fliegenfischer unter bestimmten Vorraussetzungen, die Meeräsche dazu verführen können, unsere Fliege zumindest prüfend ins Maul zu nehmen. Meeräschenfischen ist Sichtfischen. Man präsentiert seine Fliege nie "blind", sondern nur ganz gezielt zum vorher ausgemachten Fisch hin. Entsprechend bedarf es sehr guten - und für die Küste zumeist untypisch ruhigen - Wetters mit möglichst wolkenlosem Himmel. Passen die Wetterbedingungen, gilt es die Meeräschen zu finden und schließlich (die grösste Hürde) zu überlisten. Als grundsätzliche Richtung empfehle ich, die Fliege auf gleicher Tiefe und in identischer Geschwindigkeit (jeweils zur Meeräsche) zu präsentieren. Eine kleine Auswahl an Fliegen findet sich auf den folgenden Bildern.  Sehr selten - doch es passiert tatsächlich von Zeit zu Zeit - sind die Meeräschen in bester Beisslaune. An einem solchen Tag ist es sogar möglich, mehrere Meräschen am selben Tag zu fangen. Dies gelang mir mit 3 herrlichen Fischen gleich zu Beginn diesen Sommers! Herzlich Euer
Bernd Ziesche








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