Erlebnisbericht "Meerforellenfischen auf Gotland im April 2015"
Nachdem unsere Reise zum Fliegenfischen auf Meerforellen nach Gotland im letzten Frühjahr von reichhaltigen Fängen gekennzeichnet war, hofften wir auch dieses Jahr auf ähnlich tolle Fänge - wenngleich Gotland längst nicht nur mit einem sehr guten Bestand an wilden Meerforellen besticht. Die Vorzeichen schienen durch den insgesamt milden Winter zunächst gut. Doch die letzten drei Wochen vor unserem Reisebeginn herrschte auf Gotland ein eisiger Nordwind - direkt aus schwedisch Lapland kommend. Dieser Wind verzögerte den erhofften Anstieg der mild winterlichen Wassertemperatur von 2-3 auf 6-7 Grad Celsius in der zweiten Aprilhälfte. Entsprechend wenig Aktivität der typischen Meerforellennahrung (Tangläufer, Garnelen, Grundeln, Ringelwürmer und Tobiasfische) war im flachen Uferwasser zu beobachten. Im Laufe der ersten Tage konnten wir dennoch eine gute Anzahl von Anbissen provozieren. Allerdings waren beinahe sämtliche Anbisse derart vorsichtig, dass wir viele Meerforellen gar nicht erst haken konnten oder sie nach kurzer Zeit im Drill verloren. So verlor ich selbst an einem Tag 8 aus 10 gehakten Meerforellen. Offensichtlich ging meine Strategie, den >>Samsökiller in hoher Einholgeschwindigkeit dicht über dem Grund (hinter der Sink 4 Schnur) zu präsentieren nicht gut auf! Hinzu kam ein wenig Pech, und wir verloren gleich zwei starke blanke Meerforellen durch Schnurbruch! Das Glück des Tüchtigen hatte diesmal Mathias auf seiner Seite. Er konnte gleich zu Beginn eine Meerforelle mit 75cm erfolgreich zurück setzen. Und auch Ole und Moritz fingen wenig später ihre ersten Gotland-Meerforellen. Insgesamt hatten wir in den ersten Tagen alle gute Kontakte von teils starken Meerforellen.






















































Thorben fischte zunächst mit einer anderen Strategie als ich. Er präsentierte eine kleine Tangläuferfliege in niedrigem Tempo dicht unter der Oberfläche (hinter der Schwimmschnur). Tatsächlich konnte Thorben gleich an seinem ersten Tag 4 Meerforellen (davon zwei herrlich blanke mit gut 50cm) erfolgreich zurück setzen. Nach den ersten Tagen stieg die Lufttemperatur - und somit auch die Wassertemperatur - deutlich an. Dies hatte erheblich kräftigere Anbisse (auch auf meine Methode) zur Folge. Um den Fangerfolg optimal beeinflußen zu können, muß man das unterschiedliche Freß- und Beißverhalten der Meerforellen in den unterschiedlichen >>Stadien (1. frisch vom Laichen zurück, 2. den Winter im Meer verbracht und 3. noch nicht ganz oder gerade geschlechtsreif) verstehen lernen. Je nach Zielfisch wählt man die passende Strategie. Meine eigene Strategie war von Beginn an auf den einen großen Überspringer (den Winter im Meer verbracht) ausgerichtet. Im Resultat hatte ich anfangs einige Fehlbisse und verlor eine Reihe Meerforellen im Drill, von denen ich mittels Thorben seiner Strategie sehr wahrscheinlich einige hätte erfolgreich überlisten können. Dennoch blieb ich meiner Strategie treu und wurde wieder einmal bestätigt, daß man die großen blanken Meerforellen eher mit einer größeren und sehr schnell und tief geführten Fliege verführt. Der Lohn war ein Traumfisch mit rund 5Kg Gewicht. Vermutlich mein Fisch des Jahres! Am Ende unserer Reise konnte auch Michael, der leider krankheitsbedingt die halbe Zeit nicht mitfischen konnte noch seine erste Gotland-Meerforelle erfolgreich überlisten - klasse!
Herzlich Euer
Bernd Ziesche






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